mcHF - die erste Inbetriebnahme und Tipps zur Fehlersuche

 

 

  

Erste Schritte zur Inbetriebnahme

Nachdem alles bestückt wurde, entfernt man die Drossel RFC8 vom rf-Board zunächst wieder, wenn man sie bestückt haben sollte. Über diese wird die Betriebsspannungsversorgung zu den TX-PA-Transistoren geführt und somit vermeidet man geschossene Transistoren durch z.B. zu hohen Ruhestrom. Auch führte ich die ersten Schritte ohne gestecktes Displaypanel durch.

Ich empfehle nun, parallel zum Power-Taster S17 einen Schalter zu löten, da für den Programmiervorgang dieser Taster ständig (wackelkontaktfrei!!!) gedrückt werden muß.

Ich habe mein Labornetzteil zunächst auf 3V gestellt und die Strombegrenzung auf 200mA eingestellt. Dann habe ich die Spannung schrittweise bis auf 12V erhöht. Die Stromaufnahme betrug 60...70mA. Nun drückte ich den Power-Taster S17 - sofort sprang die Überstromsicherung an. 200mA waren evtl etwas zu wenig... Also erhöhte ich diese auf 400mA. Nun sprang sie nicht mehr an - Stromaufnahme mit gedrücktem Power-Taster ca. 270mA. Kurz die beiden 3.3V Betriebsspannungen auf dem rf und dem ui-Board geprüft, dann die 5V und die 8V. Wenn das alles ok ist, kann es weiter gehen...

Nun muß das Displaypanel vorbereitet werden. Je nachdem, wo man es bezogen hat, ist der Mode, auf den es gestellt ist, unterschiedlich. Hier ist also Kontrolle angesagt! Möchte man für die anstehende Aktivierung des Touchscreens gerüstet sein, jumpert man das Displaypanel auf "SPI DEFAULT". Dazu müssen die 0R-Widerstände in IM0 und IM1 eingelötet sein. Möchte man den geringfügig schnelleren Parallelmodus, so müssen die Brücken in IM0 und IM2 gesetzt sein. Damit ist aber ein späterer Betrieb des Touchscreens nicht möglich, weil zu viele Leitungen vom Prozessor für die Ansteuerung des Displaypanels verschwendet werden und so keine mehr für zusätzliche Dinge (wie die Aktivierung des Touchscreens, die Erweiterung um zusätzliche Bänder etc.) zur Verfügung stehen! Nun entfernt man noch mit zwei kleinen Schraubendrehern o.ä. vorsichtig (!!) die beiden Plastikstreifen an den Steckkontakten des Panels und kürzt danach die Stiftleisten um ca 3mm mit einer guten Schere. Dadurch ist der Abstand des Panels trotz Steckfassung fast genauso, als wäre es eingelötet.

Plastikstreifen entfernen                 Kürzen der Stifte um 3mm

Ich bedanke mich für die Fotos bei Heiko, DH1BAY.

 

Die Programmierung des Bootloaders

Programmierung des Bootloaders unter Linux
Dazu benötigt man das Paket "dfu-util". Es ist bei Debian in den Standardrepositories vorhanden und kann mit "apt-get install dfu-util" (selbstverständlich mit root-Rechten) installiert werden. Nach der Installation kann der Bootloader nach Vorbereitung des mcHF (siehe übernächsten Absatz) mit dem Befehl "dfu-util -D pfad-zum-bootloader/name-des-bootloaders.dfu -R -a 0" programmiert werden.

Programmierung des Bootloaders unter Windows
Dazu installiert man nach den Anweisungen auf der m0nka-mcHF Seite das DeFuSE-Programm von STM - Electronics. Nach Vorbereitung des mcHF (siehe nächsten Absatz) wird im Gerätemanager von Windows eine neue Hardware gefunden, für die Windows nach einem Treiber sucht. An dieser Stelle kann man S14 (BANDP) wieder loslassen. Der Treiber wird entweder nicht gefunden oder es wird ein falscher installiert, wenn man dem Automaten traut!!! An dieser Stelle wählt man "Treiber per Hand installieren" und navigiert zum Ordner "Programme/STM DeFuser/bin/driver. Dort befinden sich ein 32bit und ein 64bit - Treiber. Davon installiert man den für seine Windows-Version zutreffenden.

Wenn das erfolgreich verlaufen ist startet man die DFUse-Tools Software und kann nun den gewünschten Bootloader ("original" Chris M0NKA oder USB-Stick-Bootloader von DF8OE) programmieren.

Vorbereitung des mcHF zur Bootloaderprogrammierung
Auf der Rückseite der ui_platine wird der Jumper P6 gesteckt. Um Wackelkontakten während der Programmierung vorzubeugen ist es sinnvoll, parallel zum Netztaster S17 einen Schalter zu löten, der diesen dauerhaft schalten kann.  schließt man den PC mit der kleinen USB-Buchse des mcHF zusammen. Dann legt man die Betriebsspannung an den mcHF an. Damit nicht während des Programmiervorganges die Betriebsspannung instabil wird, sollte eine eventuelle Strombegrenzung des Netzteiles auf 1...2A hochgesetzt werden.

Nun wird der Taster S14 (BANDP) gedrückt und gleichzeitig der parallel zum Power-Taster S17 gelöteten Schalter geschlossen. Die Stromaufnahme steigt auf 270...350mA. S14 sollte man noch mindestens 3 Sekunden gedrückt halten - dann kann man ihn loslassen.  Jetzt kann der eigentliche Programmiervorgang gestartet werden.

Es gibt es zwei funktionell unterschiedliche Bootloader:

1. Der Bootloader von Chris M0NKA
Mit diesem Bootloader braucht man für zukünftige Firmwareupdates ein proprietäres Programm ("mchf-manager"), das unter Windows läuft.  Der Programmiervorgang gestaltet sich nun so wie hier beschrieben.

2. Dr Bootloader von DF8OE
Mit diesem Bootloader benötigt man für zukünftige Firmareupdates lediglich einen USB-Stick mit FAT Dateisystem, auf dem die zu programmierende Firmware unter dem Namen "mchf.bin" gespeichert ist. Dazu muß vorher die Modifikation (UI-04-:-017) durchgeführt werden. Durch diese werden die für den Betrieb des Sticks notwendigen 5V an die kleine USB-Buchse gelegt (denn diese wird zur Programmierung verwendet). Der USB-Stick muß innerhalb von 0.5 Sekunden nach Anlegen der Betriebsspannung per USB ansprechbar sein. Etliche moderne, große Sticks sind aber langsamer, weswegen diese für das Firmwareupgrade ungeeignet sind. Sticks älteren Baudatums sind da deutlich schneller, und auch solche von Markenherstellern. Völlig ungeeignet sind "USB-Flascard-Adapter" - diese melden sich teilweise erst nach mehreren Sekunden (!!). Der Programmiervorgang ist identisch mit Version 1. mit dem Unterschied, dass die Bootloader-dfu-Datei nicht von der M0NKA-Seite benutzt wird, sondern aus dem mchf-github von DF8OE. Hier kann man die Bootloader-Binary und den Sourcecode herunterladen.

In beiden Fällen wird nach erfolgreicher Programmierung zunächst der Schalter parallel zum Power-Taster wieder geöffnet, dann die Betriebsspannung abgenommen und die Steckbrücke von "P6" wieder entfernt - diese braucht man für weitere Firmwareupdates nicht mehr. Lediglich wenn der Bootloader neu programmiert werden soll (was sehr selten passieren wird) muß die Brücke wieder gesteckt werden..

 

Die Programmierung der Firmware

Nach erfolgreicher Bootloader-Installation kann man mit der Installation der Firmware fortfahren. der Schalter parallel zum Power-Taster kann nun entfernt werden, da sich der Power-Taster durch den geladenen Bootloader nun auch schon wie einer benimmt und die Spannung nach kurzem Tasten dauerhaft anlegt. Je nachdem welchen Bootloader man programmiert hat wird die Firmware nun mit dem mchf-manager unter Windows programmiert (Bootloader 1.) oder einem USB-Stick (Bootloader 2.) So geht die Firmware-Installation nach Version 1.

Für den Bootloader 2 benötigt man einen USB-Stick mit FAT Dateisystem, einen Adapter, um den USB-Stick in die Mikro-USB-Buchse des mchf zu stecken (und man muß die Modifikation  (UI-04-:-017) durchgeführt haben). Je nachdem, welche Firmware man programmieren will (Links am Ende des Absatzes) kopiert man die Firmware-Datei auf den USB-Stick und benennt sie in "mchf.bin" um. Dann steckt man den USB-Stick in die Mikro-USB-Buchse des mchf, hält den BAND- Taster gedrückt und drückt den Power-On-Taster für ca. 1 sec. Die Hintergrundbeleuchtung geht an. Gleich nachdem die grüne Leuchtdiode leuchtet lässt man beide Taster los. Nach ein paar Sekunden erlischt die grüne Leuchtdiode (die Firmware des mchf ist nun erfolgriehc auf dem USB-Stick als "mchfold.bin" gesichert worden) und die rote Leuchtdiode geht zusätzlich an. Nun findet der Updatevorgang statt. Wenn der Updatevorgang erfolgreich abgeschlossen ist, leuchten beide Leuchtdioden und die Hintergrundbeleuchtung erlischt. Wenn man den USB-Stick nun abzieht, startet der mchf sofort in die neue Firmware (oder man drückt den BAND- Tastr erneut, dann startet er auch ohne Abziehen des Sticks in die neue Firmware).

Zur Zeit gibt es zwei Versionen der Firmware:

Die Firmware von Clint KA7OEI. Diese Firmware ist weit ausgereift aber bedingt durch die Vorgehensweise von Clint können Verbesserungen/Erweiterungen anderer OMs nicht einfach übernommen werden. Damit ist die Firmware im Wesentlichen von einem einzigen Programmierer erstellt. Sie ist in der m0nka-Newsgroup im "files"-Bereich zu finden. Hier der direkte Link. Man muß in der Newsgroup angemeldet sein, um den Link öffnen zu können.

Die Firmware vom mcHF-Github von DF8OE. Diese Firmware liegt auf einem github und dieses soll die Basis einer Zusammenarbeit vieler OMs werden. Sie basiert auf der zur Zeit letzten aktuellen Version 219.24 von Clint und besitzt gegenüber der von Clint schon einige Bugfixes und Erweiterungen. Sie ist im github von DF8OE zu finden.

 

DL9PR hat die Bedienungsanleitung von Clint KA7OEI mit Stand 219.26 ins deutsche übersetzt. Dies ist eine gute Basis für unsere Ergänzungen bzw. Korrekturen. Hier kann man die Bedienungsanleitung downloaden.

 

DF8OE, 28.07.2017

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