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allgemeine Kategorie => mcHF Projekt Deutsch / English (here you can discuss everything related to mcHF) => Message started by: DF8OE on 22. August 2016, 07:04:18

Title: DSP NR - Beschreibung eines sinnvollen Einsatzes
Post by: DF8OE on 22. August 2016, 07:04:18

Mal wieder ist ein angeblicher Firmwarebug auf den von mir heißgeliebten DSP NR zurückzuführen gewesen ::) Aus diesem Grunde möchte ich aus dem Thread (https://www.amateurfunk-sulingen.de/forum/index.php?board=15;action=display;threadid=538;start=30) ein neues Thema heraus starten. Dieses Thema ist zunächst eine Antwort auf DO3LH.

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Dass es viele Ressourcen belegt, könnte man ja verschmerzen, wenn dies denn mit einer Verbesserung des Signals einherginge. Aber diese konnte ich trotz fast 1.5 Jahren Betriebes noch nie feststellen. Selbst in moderatester Einstellung erzeugt der DSP NR derbe Artefakte, die so klingen, als wenn man ein mp3 mit viel zu niedriger Bitrate abspielt. Die Silben werden verschliffen, die Verständlichkeit sinkt anstatt sie steigt. Zieht man die Einstellungen an, werden die Verzerrungen noch schlimmer und die Verständlichkeit sinkt weiter (und die CPU-Belastung schnellt in die Höhe). In CW kann man man aus einem T9 Signal mit Hilfe des DSP ohne weiteres ein T3 (oder noch niedriger) erzeugen. Eine bessere Lesbarkeit konnte ich noch nicht feststellen. Und in AM kann man aus einem wohlklingenden Radiosignal mit Leichtigkeit ein verschrabbeltes und ungenießbares Signal machen - von "Musik" kann man nach Durchlaufen des DSP nicht mehr reden.

Ich würde mich freuen, wenn sich hier jemand melden würde, bei dem der Einsatz der DSP NR zu einer Signalverbesserung geführt hat und der den Einsatz so beschreiben kann, dass ich das hier nachstellen kann.

vy 73
Andreas

Title: Re:DSP NR - Beschreibung eines sinnvollen Einsatzes
Post by: hb9trt on 01. November 2016, 22:22:20

Hallo Andreas,

diese DSP NR's sind in fast allen TRX drin. Auch im K2 oder K3 oer KX3 von Elecraft und ich muss sagen, dass ich genau die gleichen Erfahrugen gemacht habe wie Du. Ich glaube bis jetzt habe ich den noch nie wirklich eingesetzt. Dann lieber Rauschen und das QSO verstehen als kein Rauschen und so eine Art Stimme im Rohr zu hören, wo gleichzeitig noch eine Toilettensplung zu hören ist...

Wie das beim mcHF aber tönt, habe ich noch nicht ausprobiert. Da meine Erfahrungen mit DSP NRs nicht so toll sind, habe ich das auch beim mcHF gar nie proboert.

Gruss
Reto

Title: Re:DSP NR - Beschreibung eines sinnvollen Einsatzes
Post by: dk4sx on 07. November 2016, 15:59:53

Hallo Andreas,

ich arbeite nur in SSB. Vor etlichen Jahren habe ich Testberichte für das CQ DL geschrieben, weil die bis dahin veröffentlichten - wenn sie nicht von DL1BU kamen - voller Fehler waren. In der Zeit habe ich sehr viele Geräte auf den Tisch bekommen und sie nach Herzenslust ausprobieren können. Dabei fiel mir auf, dass das Noise Unterdrückungsverfahren von ICOM, z. B. in der Serie der IC-756xx nicht nur sehr ordentlich funktionierte, sondern auch deutlich besser war als die Verfahren der Konkurrenzprodukte. Voraussetzung für eine Verbesserung war aber generell, dass das Signal wenigstens einige dB stärker sein musste als die Störungen. Dies hing im Wesentlichen auch mit der Generierung der AGC zusammen.

Seit der Zeit benutze ich die NR immer mal wieder, auch wenn sie im IC-7700 keine Verbesserung im Vergleich zu meinem IC-756proIII bietet. Aber wie gesagt, nur in SSB!

Wie Du richtig festgestellt hast, funktioniert die NR im mcHF nicht. Man muss schon einige Szenarien durchspielen, um eine nur graduelle Verbesserung der Verständlichkeit eines SSB-Signals im Rauschen feststellen zu können. Diese Verbesserung ist aber tatsächlich auch nur mit geschultem Gehör und nur um wenige dB, wenn überhaupt, feststellbar. Diese "Verbesserung" hängt von der Modulation der Gegenstation, der Verwendung eines Sprachprozessors, der Bandbreite des Signals und des Empfängers abhängig. Eine typisch Konstellation kann ich leider nicht benennen.

73, Uli, DK4SX


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