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allgemeine Kategorie => mcHF Projekt Deutsch / English (here you can discuss everything related to mcHF) => Message started by: pioupus on 27. November 2022, 18:05:48

Title: mchf 918 spektrum
Post by: pioupus on 27. November 2022, 18:05:48

Hallo in die Runde,

ich habe nach einem Firmwareupdate meinen 918 Clone neu kalibrieren müssen und habe in dem Zusammenhang Spektren aufgenommen. Dabei habe ich das Signal über ein 50dB Dämpfungsglied direkt an den Spektrumanalysator geleitet. Erzeugt wurde das Spektrum über das Einschalten der Tune Taste im SSB mode.

Viele Bänder sehen glaube ich ganz ok aus wie zb das 20m Band.

Problme sehe ich aber:
- beim 30m Band, wo das Spektrum viel zu breit ist.
- im 60m/40m Band wo ab dem Full Power ein enormer Rauschteppich gesendet wird.(übersteuerter Verstärker?)

- Die Power adjustment Werte bei 80/6040m sind sowohl für 5m und Full Power sehr niedrig(ca 5-6), um halbwegs in die gewünschte Leistungsregion zu kommen und bieten damit kaum Raum, um vernünftige Einstellungen zu machen.

Im Anhang habe ich ein pdf mit den aufgenommenen Spektren hinzugefügt. Zu sehen sind da jeweils die eingestellte Leistung und oft auch die PA adj-Werte für die entsprechenden Bänder. Die Leistung lässt sich aus dem Peak Marker und dem hinzurechnen von 50dB Dämpfung ablesen.

Sind die Seitenbänder normal?

Viele Grüße,

Arne

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: pioupus on 28. November 2022, 10:26:06

Ich habe vergessen hinzuzufügen:

Es handelt sich um die Hardwareversion 0.6 mit dem SI570/SN74AC74DR als Quadraturoszillator.

Viele Grüße!

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: pioupus on 08. December 2022, 21:24:01

Hat jemand eine Idee was ich tun kann, um die Probleme zu beseitigen? Vielleicht kommt einem das ja bekannt vor

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: DL2IAO on 02. January 2023, 14:16:10

Hallo Arne, hast Du mal meien Beitrag gelesen?
https://www.amateurfunk-sulingen.de/forum/index.php?board=15;action=display;threadid=1868
Gruß
Manfred

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: pioupus on 16. April 2023, 21:03:58

Hallo in die Runde,
ich habe jetzt nach längerer Pause mal wieder das Gerät auf dem Tisch gehabt. Offenbar gibt es im 30m Band wirklich ein Problem: Ab 2W entstehen unregelmäßige Bursts. Siehe Oszilloskopscreenshot die Spannung über einer Dummyload messend. Wenn man den Bias etwas zurückdreht, dann fängen die Bursts erst bei 5W an. Deutlich ist auch ein Summen in der Schaltung zu hören und die Transistoren werden heiß. Ich bin ein wenig ratlos aber dafür umso motivierter, das Problem zu finden.
Hat das jemand schonmal gesehen?

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: DF8OE on 17. April 2023, 06:00:08

Der mcHF hat noch nie ein wirklich sauberes TX-Signal erzeugt. Ich denke aber Du hast zusätzlich ein Problem in der PA (Eigenerregung?). Nimm doch mal die Betriebsspannung von den Treibertransistoren ab und miss die Signalreinheit direkt am Ausgang des Trafo vor den Treibern. Dazu nimmst Du die Basen der Treiber ab (Kondensatoren auslöten) und schließt dort deinen SA an. Wenn das Signal dort wesentlich sauberer ist hast Du ein PA-Problem. Erwarte trotzdem keine Wunder - das Signal wird auch dort weder den Anspruch haben ein einen Transverter geschickt werden zu können noch auf wesentlich mehr als 10W "aufgeblasen" zu werden ::)

73
Andreas

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: pioupus on 23. April 2023, 14:06:37

Hi Andreas,

vielen Dank für deine Anregung!

Ich habe mir das Signal an C99 jetzt mit einem Oszilloskop angeguckt und nicht mit dem SA, da es ja kein reines Sinussignal ist.

Das Signal ist auf der Preampseite von C99 bei 5W aufgenommen worden. C99 und C100 sind herausgetrennt. Signalhöhe ist unabhängig von der eingestellten Leistung. Für mich sieht es eigentlich ganz OK aus. Dieses sporadische Schwingen ist verschwunden. Daher vermute ich auch, dass es der PA ist, der schwingt.

Die Idee, die ich gerade habe ist, dass vielleicht RFC6/5 in Sättigung gehen und somit kein ausreichender AC-Block mehr sind, sodass es bei höherer Leistung eine Rückkopplung über die Betriebsspannung gibt. Allerdings triit die Schwingung bei zb 20m ja nicht auf.

Viele Grüße,
Arne


Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: DF8OE on 24. April 2023, 04:58:10

Die Drosseln haben ja eine Eigenresonanz, und eine recht geringe Induktivität. Eigenerregung in bestimmten Bändern bei ganz definierten Ausgangsleistungen sind daher keine Seltenheit. Da ilft nur experimentieren mit unterschiedlichen Drosseln, zusätzlichen Abblockungen hinter den Drosseln zu verschiedenen (!!) Stellen der Masse hin etc. ausprobieren. Das PCB-Layout und die Schaltungsauslegung der PA ist nicht wirklich praxiserprobt gewesen...

vy 73
Andreas

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: pioupus on 28. April 2023, 18:32:13

Ich weiß nicht zu welchem Zeitpunkt der Tests das passiert ist, aber es ist ein Transistor der Endstufe durchgebrannt. (Schluss zwischen Gate und Source.) Es kommt aus der Endstufe zwar immer noch ein Signal, aber eine kurzgeschlossene Gate kann ja nicht das Wahre sein.

Ich habe kurz recherchiert: Da die Bestellung über Katalogdistris für mich einfacher ist, würde ich gerne den

MRF101AN
https://www.nxp.com/docs/en/data-sheet/MRF101AN.pdf

verwenden. Meint ihr das könnte ein Ersatz für den RD15HVF1 sein? Ich würde in dem Fall beide Transistoren tauschen, damit sie halbwegs symmetrisch sind.

Was haltet ihr von dem Ersatz?

Viele Grüße,

Arne

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: DF8OE on 29. April 2023, 06:33:57

Der Transistor ist für eine wesentlich höhere Betriebsspannung ausgelegt. Dabei ist der Strom kleiner. Dieser Transistor wird zwar funktionieren, aber ich tippe mal dass die erzielbae Ausgangsleistung bei 12V wesentlich niedriger sein wird als mit dem Originaltransistor.

Kannst ja mal über deine Erfahrungen die Du sammelst berichten!

vy 73
Andreas

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: pioupus on 05. June 2023, 13:19:16

Hallo in die Runde.

Es gibt Neuigkeiten.

Ich habe jetzt mit den RD15HVF1- Transistoren weitergearbeitet, weil ich einfach so wenig wie möglich während meiner Fehlersuche ändern wollte. Ich habe viel mit verschiedenen Spulenkernen bei T6, T7 und RFC5/6 probiert. Oft gab es eine Verbesserung in die eine oder anderen Richtung, aber es war nie so, dass alle Bänder gut funktionierten.

Um auszuschließen, dass die Betriebsspannung die Schwingung rückgekoppelt, habe ich den PA mit einem separaten Netzteilkanal betrieben.

Dann habe ich eine ähnliche Fehlerbeschreibung auf https://groups.io/g/mcHF/message/683 gefunden, bei der das Problem auf die RX/TX Umschaltung über Pin Dioden zurückgeführt wurde.

Mit dem Auslöten von D3 hatte ich plötzlich auf allen Bändern ein deutlich saubereres Signal und die Spikes traten nicht mehr auf. Auch die Stromaufnahme ist deutlich gesunken. Ich werde jetzt mal alle Änderungen von mir wieder Zurückbauen und mal schauen wie sich das Gerät nun verhält.

Wenn sich der Erfolg bestätigt, werde ich dann die Relaisumschaltung einbauen.

Ich wunder mich gerade, dass die Umschaltung nur mit einer Pin-Dioden-Biasspannung von 5V betrieben wird, wo doch 10W@50 Ohm ca 31V bedeuten(Ok, C78 wird den Pegel schon absenken).

Auch interessant ist, dass offenbar viel mit dem Windungsverhältnis in T7 experimentiert wird. Müsste sich dadurch nicht auch das Antennenmatching ändern?

Viele Grüße,

Arne

Title: Re:mchf 918 spektrum
Post by: DF8OE on 05. June 2023, 15:24:58

Ja, die PIN-Dioden-Umschaltung wurde in unserer Gruppe schon vor langer Zeit als "komplett fehldimensioniert" identifiziert und durch die Relaisumschaltung ersetzt. Damit sind die Verzerrungen die durch die "Halbleiter im HF-Weg" entstanden sind beseitigt. Die Signalreinheit die schon vom Mischer / den Treibern her kaputt ist wird dadurch natürlich nicht verbessert. In der Tat sind die Sperrspannungen und auch der Durchschaltstrom "völlig daneben" und könnten nur durch zusätzliche Sperrwandler verbessert werden. Da ist es aber deutlich geschmeidiger ein Relais einzubauen...

Die Anpassung des RX-Eingangs ist sehr unkritisch. Du wirst durch Änderungen an T7 kaum einen Unterschied feststellen.

EDIT:
Übrigens gibt es keinen "mcHF 918". Es gibt den mcHF (das Original von M0NKA) und die China-Klone (die heißen oft 918 oder 928). Bei diesen Klones sind oft nicht dokumentierte Änderungen in der Schaltung vorgenommen worden (bis hin zum Ersetzen aller Tiefpässe durch eine Drahtbrücke). Auch Änderungen die die Kompatibilität mit UHSDR zerstören sind keine Seltenheit.

vy 73
Andreas


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